Der Wümmehopser

Der Wümmehopser

Der Wümmehopser:

 

Unsere Jugend war von Thomas‘ neuem Floß so begeistert, dass sie auch eines in Eigenregie bauen wollten. Es wurde Material bestellt. Doch dann fingen die Probleme an. Es fehlte die Zeit, es fehlte das Know-how. Trotz gutem Zureden und Informationen zum Bau gab es dann im Herbst den Abbruch. So übernahmen einige Mitglieder die Aufgabe.
Der halbfertige Unterbau wurde zerlegt. Eine Zeichnung wurde erstellt und Materiallisten geschrieben. Alte Balken, Fenster und Türen wurden über Winter aufgearbeitet. Im Frühjahr ging es dann richtig zur Sache. In einer großen Lagerhalle wurde erst der Unterbau, dann die Seitenwände des Hauses vorgefertigt und per LKW nach Kuhsiel transportiert. Nun den Unterbau mit den 16 Kunststofffässern montieren und ausschwimmen.

 

Ausschwimmen auf dem Kuhgraben

Danach den Aufbau aufstellen, die Dachbalken montieren und damit es begehbar wird, stabile Fußbodenbretter auf das Dach. Eine dicke Teichfolie schützt vor Nässe und damit es gut aussieht, bekommt das Dach noch einen Kunstrasen. Der Bodenbelag  aus Duglasie -Terrassendielen wurde  aus mehreren Einzelteilen gefertigt, damit wir an die Unterkonstruktion jederzeit herankommen. Ein 15 PS starker Motor sollte es sein, der aber erst einmal auf Fernlenkung umgebaut werden musste.
Die Halterung für den Motor wurde mit der Unterkonstruktion verbunden, und die erste Probefahrt konnte auf dem Kuhgraben starten.  Olli hatte noch ein großes Steuerrad mit einer Teleflexlenkung. Ein Steuerstand wurde gebaut und danach sah es nach einem Hochseedampfer aus. Da die Steuerung nicht lang genug war, steuerten wir den Motor über ein Drahtseil mit Umlenkrollen und beide Teile wurden verbunden. Die 7,30 m langen Schaltzüge reichten aus.
Damit wir das Dach nutzen konnten, wurde eine robuste Leiter genommen, einen Ausschnitt an der Heckseite des Daches ausgeschnitten und eine stabile Verbindung mit dem Boden geschaffen.
Für den Motor gab es noch einen Motorenkasten und wie auch schon am Steuerstand mit einer Stabdeckabdeckung. Eine kleine Küchenzeile mit Kocher, Wasserbecken und Kühlschrank komplettiert die Inneneinrichtung. Die Ideen für  Änderungen reißen nicht ab. Und so gibt es bestimmt noch in einigen Jahren Verbesserungsvorschläge.
Die erste gemeinsame Fahrt fand am 14. Mai auf der Wümme statt.  Die Höhe von 2,70 m ist ein großes Hindernis für das Befahren der Schleuse. Nur bei Ebbe können wir zur Wümme erreichen. Da wir einen sehr hohen Wasserstand hatten,  rutschten wir so gerade noch unter dem Schleusentor durch. Die Entschleunigung des Dahingleitens auf dem Wasser gibt der Wümme einen ganz anderen Charakter. Vieles was man sonst nicht beachtet, sieht man nun mit ganz anderen Augen.  An einer geschützten Bucht wurde geankert, den Grill angefeuert und auch das im Wasser gekühlte Bier und  Sprudel  ließen wir uns munden.  Bei  herrlichem, abendlichem  Sonnenschein endete unsere Fahrt beim  KCH, der uns die Möglichkeit bot, hier das Floss zu vertäuen. Das Wasser war ja schon viel zu hoch aufgelaufen, um durch die Schleuse zu kommen.
Es werden bestimmt noch einige Arbeitsstunden eingesetzt werden müssen, bis dann auch alle Kleinigkeiten behoben sind.

Der „Wümmehopser“ auf der Wümme

Fazit: Mit dem Floß unterwegs auf der Wümme ist ein ganz anderes Fahren wie mit einem Motorboot. Man gleitet gemächlich dahin, nimmt Vieles wahr, was einem im Motorboot oder im Kajak verborgen bleibt. Nur das Floß reagiert beim Fahren viel langsamer, so dass man sehr vorausschauend steuern muss. Aber Spaß macht es ungemein. Wir haben die vielen Arbeitsstunden nicht bereut. Hier sei vor allen der Dank an Olli, denn unter seiner Leitung, und mit seinem handwerklichen Geschick wurde das Spaßfloß erst zu dem, was es heute ist.

 

Wümmehopser in Arbeit

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Einweihung