MS-Kuhsiel

MS-Kuhsiel

MS Kuhsiel:

Ein Bericht von Dörthe Meyer

Das fast 100 Jahre alte Motorboot „KUHSIEL“
Bernd bei der Arbeit

Im Juni 1961 übernahmen meine Eltern Heinz und Änne Westermann das Wochenendhaus mit Boot von Hermann Kempf. Aus URSULA (Baujahr ca. 1925) wurde dann KUHSIEL und ist es heute noch. Ich kann mich noch gut an Urlaube mit meinen Eltern in Viehspecken und Fahrten auf Wümme, Hamme und Lesum erinnern. Nach dem Tod meiner Eltern haben wir das Wochenendhaus verkauft, konnten uns von KUHSIEL allerdings nicht trennen. Und das war eine sehr gute Entscheidung. Bereits 2004/2005 haben wir das Boot zu uns nach Hause geholt und eine „etwas“ größere Restaurierung durchgeführt- ohne das Original zu verändern.

Wir haben den Rumpf komplett von der alten Farbe befreit, das Boot dann Glasperlenstrahlen lassen und einen kompletten Farbanstrich aufgebracht. Dieselmotor und Welle wurden installiert und alle Holzteile nach Lackierung wieder eingebaut. Und in diesem Zustand befindet sich KUHSIEL noch heute. Waren bis vor einigen Jahren die Nord- und Ostsee mit dem Segelboot unser Revier, so genießen wir heute die Fluss(kreuz)fahrten. Und ja, KUHSIEL ist auch unser Hotel. Während unserer Radtouren auf dem Weserradweg und an der Müritz etc. habe ich immer davon geträumt, hier einmal per Boot herzukommen. Bernd hatte allerdings Hotelübernachtungen vor Augen, ich die Koje.

 

 

 

Aber als dann die erste größere Tour von der Müritz nach Rheinsberg und Neustrelitz usw. anstand, war für beide klar: geschlafen wird an Bord – wie in alten Tagen. Nicht nur auf dem Wasser machte KUHSIEL eine recht gute Figur, auch auf der BOATFIT und zur Hamburger Messe hatten wir reges Zuschauerinteresse. Für den Freundeskreis Klassischer Yachten hatten wir für die Messe Hamburg eine Auflistung unserer Touren gemacht. Auch in den Jahren 2019 bis 2022 waren wir Richtung Plau am See, Müritz, Schwerin und im Herbst 2022 nach Ostfriesland unterwegs. Von Kuhsiel aus ging’s über Grohn, Elsfleth nach Oldenburg. Wie zu Jugendtagen wollten wir gerne noch einmal den Elisabethfehnkanal bereisen und fuhren dann weiter über die Leda bis Leer. Zurück machten wir Stopp in Ostrhauderfehn, Elisabethfehn, Oldenburg und Grohn. Somit kann man sagen, das Boot hat ein zweites Leben bekommen und wir hoffen, dass wir auch im kommenden Jahr wieder auf große Fahrt gehen können.

 

 

Daten zur „MS KUHSIEL“