Fahrt zur Hamme:
Mit dem neuen Wellenbinder nach Tietjens Hütte
Ein Bericht von W. Lehmann
Morgens um 8.30 Uhr trafen wir uns in Kuhsiel. Es war schon September und alles noch recht feucht. Die Boote wurden ausgerüstet und so starteten wir dann um 9 Uhr. Das Schleusentor auf unserer Seite war schon oben und so konnten wir direkt einfahren.
Am Steg auf der linken Seite festmachen, die Leiter rauf, und das Tor am Bedienpult schließen. Mit der Öffnung der Schleuse am 21.8.2018 hat sich die Bedienung nicht geändert. Nur der Notausknopf ist nur noch für einen wirklichen Notfall zu bedienen, da sonst die Schleuse außer Funktion gesetzt wird und nur von einem Mitarbeiter des Deichverbandes wieder freigegeben werden kann. (siehe Hinweistafel).
Wir hatten in der Wümme Hochwasser und so dauerte es auch seine Zeit bis sich der Wasserstand angeglichen hatte. Tor auf und dann los. Rechts herum, Wümme aufwärts ist der Fluss für Motorboote gesperrt, Wümme abwärts geht es dann nur mit 8 Km/h in Richtung Lesum. Mit gemütlicher Fahrt vorbei an dem Kanu-Club Hanseat mit Ihrem langen Steg in der Wümme.
Bei Hochwasser ergibt sich ein ganz anderes Bild der Wümme als bei Ebbe. Man kann am Ufer die Fachwerkhäuser auf dem Deich sehen und der Blick geht weit ins Land hinein. Bei Niedrigwasser sollte man sehr vorsichtig auf diesem Teil der Wümme unterwegs sein, da die Sandbänke weit über die Mitte des Flusses reichen. Daher, die Kurven immer gut ausfahren.
So passieren wir die Hafeneinfahrt der Wassergemeinschaft Wümme und die Einfahrt zur Gaststätte Gartelmann. Achtung: die Einfahrt ist schon 2 Stunden vor Niedrigwasser nicht mehr zu befahren. Auch die Strecke vor der WSGW ist dann sehr flach und mit Motorbooten nur bedingt zu befahren.
Auf der rechten Seite gibt es dann die Möglichkeit bei der Gaststätte „zur Schleuse“ anzulegen. Hier gab es früher die Schleuse für die Torfschiffer um in Richtung Teufelsmoor zu kommen. Eine kleine Personenfähre kreuzt hier bei Bedarf die Wümme.
Weiter Wümme abwärts kommen wir dann zur nächsten Möglichkeit zum Anlegen und auch um sich zu stärken: Der Anleger des Restaurant Wümmeblick in Höftdeich. Wer sich hier nach dem Essen einmal die Füße vertreten möchte, dann lohn sich ein Spaziergang zur kleinen Kirche in St. Jürgen (etwa 20 Minuten).
Nach einigen Wümmeschleifen erreichen wir auf der rechten Seite die Schleuse Dammsiel. Die Schleuse wird von einem Schleusenwärter geführt (Tel: 0421-640733). Der kleine Anleger liegt direkt in der Kurve vor der Schleuse und sollte nur als Halt für die Schleusung dienen. Wer in der Gaststätte Dammsiel Rast machen möchte, sollte daher besser durchschleusen. Von hier aus hätten wir dann auch die Möglichkeit auf der Kleinen Wümme wieder nach Kuhsiel zu gelangen. (Rückfahrt).
Nach 2 KM führt uns dann der Weg vorbei an dem kleinen Ort Wasserhorst. Hier endet die Wümme und gliedert sich rechts in die Hamme und links in die Lesum auf. Die etwa 1 3/4 Fahrstunden, die wir jetzt schon unterwegs sind machen sich hier besonders bemerkbar. Wir sind immer mit ablaufendem Wasser die Wümme herunter gefahren und so führt hier die Wümme schon recht wenig Wasser.
Der Weg bis zur Ritterhuder Schleuse ist nun nicht mehr weit. Es geht leicht gegen die Strömung an. Hier warten schon die Wassersportler des Waller Wassersportverein und des Segelclub Blockland auf uns. Die Schleuse wird voll.
Nur alles alte Boote vom Kanadier mit einem König Seitenbort-Motor bis hin zu neu restaurierten Wellenbinder aus Holz. Ein Anblick wie vor 40 Jahren, Nostalgie pur, nur die Bootsmotoren sind doch sehr neu. Gemeinsam geht dann die Fahrt, vorbei an dem Verein Wassersport „Ritterhuder Ulen“ sowie vorbei am ESV Ritterhude in Richtung Tietjens Hütte. Hier ist für uns die Wasserwelt zu Ende. Das Befahren der Hamme oberhalb von Tietjens Hütte bedarf einer Ausnahmegenehmigung. Da wir spontan uns zu dieser Tour entschlossen hatten, verabschiedeten wir uns von den anderen Booten, die bis nach Viesbecken hinauf fahren wollten.
Auf unserer Rücktour nahmen wir den Weg durch die Dammsieler Schleuse und der kleinen Wümme. Auf der Wümme hätten wir nicht genug Wassertiefe gehabt, um mit unseren Motorbooten bis nach Kuhsiel zu kommen. Mit 5 Km/h zuckelten wir auf dem recht flachen Gewässer ( 80-100cm tief) vorbei an vielen Wochenendhäusern. Die kleine Selbstbedienungsschleuse in Höhe der Müllverbrennungsanlage hielt uns noch etwas auf. Dann ging es am Stadtwald vorbei am Unisee und links in den Kuhgraben, an dessen Ende nach ca. 3,5 Km unser Verein beheimatet ist. Nach der Bremischen Gewässerordnung darf der Kuhgraben nur von Motorbooten befahren werden, die hierfür eine Ausnahmegenehmigung haben.
Ein schöner Bootstag geht zu Ende.